Pastoralteam

Liebe Gemeinde,

vor zwei Jahren habe ich mich als Vikarin im Gemeindebrief vorgestellt. Damals habe ich geschrieben, dass ich von Ihnen bestimmt viel lernen kann und wir eine gute Zeit miteinander haben werden. An dieser Stelle kann ich nur sagen – so ist es gekommen. Ich habe ganz viel lernen dürfen und hatte eine schöne Zeit hier in der Gemeinde. Dafür möchte ich danke sagen. Danke für die Aufgeschlossenheit, mit der Sie mir begegnet sind. Danke dafür, dass ich alle möglichen Predigtstile ausprobieren durfte und Sie sich darauf eingelassen haben. Danke für die Bereitschaft, mein Gemeindeprojekt (den Segensstand auf dem Ickerner Familienfest) mit Zeit, Geld, Ideen und ganz viel Motivation lebendig werden zu lassen. Danke für die guten Gespräche, die Einblicke in Ihre Glaubensüberzeugungen und Lebensgeschichten. Danke für das Lachen, das Diskutieren, das gemeinsame Singen, Kuchenessen, Beten, Bibellesen, Organisieren, Planen usw. Ich werde es in Erinnerung behalten.

In meinem Vorstellungstext damals habe ich auch auf den Trauspruch meines Mannes und mir verwiesen: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2 Tim 1,7). Ich habe davon geschrieben, nicht zu verzagen, sondern von Gott getragen mutig aufzubrechen und einen klaren Blick für die Welt um uns herum zu haben. Ich finde, die Gemeinde hier in Castrop-Rauxel ist da schon gut dabei. Ich habe Bereitschaft zur Veränderung und Offenheit für neue Formen erlebt. Ich habe erlebt, dass soziale Belange im Blick sind und das Leid der Menschen, die nach Deutschland fliehen. Ich habe erlebt, wie um den gemeinsamen Weg in die Zukunft konstruktiv gerungen wird. Dabei wird immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, den Menschen hier im Norden der Stadt neu zu begegnen.

Meine Zeit als Vikarin in Castrop-Rauxel Nord geht nun zu Ende. Einige Examensprüfungen liegen bereits hinter mir. Ende Februar folgen die letzten mündlichen Prüfungen. Dafür lerne ich schon seit einiger Zeit, weswegen Sie mich vielleicht nicht mehr so oft in der Gemeinde gesehen haben.

Wo geht es danach für mich hin? Ab April werde ich als Pfarrerin im Probedienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm tätig sein. Dort erwartet mich eine spannende Mischung an Aufgaben: Mit 50 Prozent werde in der Gemeinde arbeiten, mit 25 Prozent auf kreiskirchlicher Ebene die Flüchtlingsarbeit unterstützen und mit dem restlichen Stellenanteil das Kirchenkreisprojekt „Kirche ansprechbar“ begleiten. Auf die neuen Aufgaben und Herausforderungen freue ich mich sehr. Dennoch werde ich Sie alle im Herzen behalten und gerne an meine Zeit hier zurückdenken.

Für die Zukunft wünsche ich Ihnen nicht den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Bleiben Sie behütet!

Ihre Anne Hitzegrad